Hofladen

Verkauf ab Hof - ganzjährig

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Ein Jahr auf unserem Obsthof


Winter

Der erste Schnee fällt oft Anfang Dezember. Es ist Advent und ein riesiger Adventskranz ziert unseren Hofladen. Draußen wird es jetzt kalt. Noch einmal kontrollieren wir die Anlagen. Es könnten sich Mäuse unter der Grasoberfläche verstecken, die die Baumwurzel schädigen. Die Messwerte im Lager sind ab jetzt wichtig für die Qualität der Früchte.

Im Laden herrscht quirliges Treiben:
Apfelvorräte für die Feiertage und Geschenkkörbe für die Liebsten werden gekauft. Dazu kleine rote Äpfel für den Weihnachtsbaum. Mehl aus der regionalen Mühle ist zur „Guzleszeit“  DER Renner.

Wir freuen uns, dass es nach der stressigen Zeit jetzt ein paar ruhigere Tage gibt …

Ruhig beginnt unser Obstjahr. Die Bäume haben Vegetationsruhe, noch gibt es draußen nicht viel zu tun.  Im Januar ist deshalb auch mal Zeit für Urlaub. Ein paar Tage ganz weg vom Hof. Entspannung und vor allem Krafttanken für die bevorstehende Arbeit. Den Hofladen managen während unserer Abwesenheit die Ladies gekonnt – ganz ohne Chef und wenn man Messwerte in den Kühlräumen überwachen oder im Hof schneeräumen muss, erledigen dies Freunde und Familie – Gott sei Dank.

Im Februar sind viele Fachvorträge und Tagungen. Weiterbildung ist angesagt. Die Bienen bleiben noch in ihrem Stock. Zum Fliegen ist es oft noch zu kalt. Außerdem beginnt das Beschneiden der Obstbäume. Jetzt kann das gute und trockene Wetter genutzt werden. Allerdings gibt es in diesem Monat in manchen Jahren auch noch ganz schön tiefe Temperaturen. Da sollten wir dann mit dem Zurückschneiden gerade bei jungen Bäumen vorsichtig sein …

Im März geht es dann so richtig los: Die Tage werden länger und die Temperaturen steigen. Wenn neue Bäume zu pflanzen sind, ist jetzt die richtige Zeit. Außerdem sollten nun  die Bienenvölker kontrolliert werden. Sind sie gut über den Winter gekommen? Legt die Königin viele Eier? Das Volk muss zur bevorstehenden Blüte hin schnell wachsen. Darüber hinaus geht das Beschneiden der Bäume weiter. Die abgeschnittenen Äste werden jetzt mechanisch mit einem Häcksler zerkleinert. Die zerkleinerten Stücke bleiben als organischer Dünger in der Obstanlage. Daneben erfolgt die Grundversorgung auch organisch, mit Humuskorn. Basis dafür sind genaue Bodenanalysen


Frühling

Der April beginnt mit dem Endspurt beim Schnitt. Wir haben immer noch knackige Äpfel im Hofladen aus der Ernte im Herbst. Dies ist nur möglich, weil die Äpfel optimal gelagert sind. Dafür müssen wöchentlich die Messwerte in den Lagern kontrolliert werden. In den Obstanlagen können jetzt je nach Witterung schon erste Pflanzenschutzmaßnahmen notwendig werden. Ist das Frühjahr zu trocken, ist bei den Neupflanzungen bewässern angesagt. Außerdem beginnt jetzt normalerweise die Blüte. Die Zwetschgen blühen zuerst. Danach die Kirschen. Wir stellen unsere Bienenvölker in den blühenden Obstanlagen auf. Schneeweiße Bäume und saftig grünes Gras — ein herrlicher Anblick. Dazu summen die Bienen und arbeiten fleißig. Hoffentlich wird es jetzt nicht mehr so kalt …

Bange Momente noch im Mai. Bis zu den Eisheiligen, Mitte des Monats, kann es noch Temperaturen unter  Null Grad geben. „Spätfrost“ wird so ein Temperatursturz genannt – der kann riesige Schäden anrichten, denn die Blüten und kleinen Früchte sind in dieser Zeit sehr empfindlich. Wenn alles gut geht und sich ein guter Fruchtbehang an den Bäumen abzeichnet, kann jetzt noch mal gedüngt werden. Außerdem muss ab jetzt in regelmäßigen Abständen das Gras in den Obstanlagen gemulcht werden. Es verbleibt in der Anlage als organischer Dünger. Unser Spargellieferant sticht jetzt tollen Spargel und auch die ersten Erdbeeren gibt es ab Mitte des Monats in unserem Hofladen. Am Waldrand blüht jetzt der Holunder und wir kochen unseren leckeren Holunderblütensirup ein.


Sommer

Anfang Juni sind die Früchte an allen Obstarten schon gut zu erkennen. Wir haben übrigens einen Großteil unserer Kirschbäume unter einem Foliendach, um die Früchte vor Regen und Fäulnis zu schützen. Dieses Dach wird jetzt geschlossen. Mitte des Monats werden die ersten Frühsorten reif  und die Kirschenernte beginnt. Spannende und arbeitsreiche Wochen stehen uns bevor. Außerdem wird der erste Honig geschleudert: Blütenhonig – goldgelb im Glas mit herrlichem Aroma. Drüber hinaus wird an den Apfelbäumen gearbeitet: überzählige Früchte werden entfernt, um die Fruchtqualität zu erhöhen und die Bäume nicht zu stark zu belasten. Im Hofladen herrscht jetzt Hochbetrieb. Die Nachfrage nach den vielen süßen Früchte ist groß!

Weiter geht die Kirschenernte bis Mitte Juli. Jetzt werden auch die Sauerkirschen reif und die ersten Aprikosen. Auch Johannisbeeren, rot und schwarz, werden geerntet. Manchmal ist die Arbeit beschwerlich, weil die ersten wirklich heißen Tage des Jahres kommen. Eine Erfrischung tut da gut! Immer wieder schauen wir an solchen Tage eher sorgenvoll zum Himmel: Wärmegewitter können manchmal heftig sein und nichts wäre zu dieser Zeit schlimmer als ein Hagelunwetter. Ende des Monats reifen die ersten Zwetschgen und Pflaumen. Bei optimaler Witterung gibt es die zweite Honigernte in diesem Jahr.

Trotz Ferienzeit ist unser Hofladen auch im August geöffnet. Steht doch jetzt alles im Zeichen der Steinfrüchte: Zwetschgen, Pflaumen, Pfirsiche dazu Brombeeren. Außerdem gibt es die ersten Frühäpfel – noch nicht zum Lagern geeignet – aber knackig, saftig und erfrischend säuerlich. Ein aromatisches, kleines Birnlein  — das „Geishirtle“ — ist für ein paar Wochen der Geheimtipp in unserem Hofladen. Die Lagerräume sind jetzt leer und werden grundgereinigt, ebenso die vielen Kisten: Die neue Apfelsaison steht vor der Tür. Ab jetzt messen wir regelmäßig Stärke- und Zuckerwerte der Früchte. Der optimale Erntezeitpunkt wird so bestimmt.


Herbst

Die erste Herbstsorte ist Elstar, danach kommt Gala. Ab Anfang September wird in drei Erntedurchgängen gepflückt — immer nur die reifen Früchte. Die anderen bleiben noch eine Woche länger am Baum. Dazwischen ernten wir die Birnen. Hauptsächlich Williams Christ und Confrence. Früchte, die zu klein oder leicht beschädigt sind, werden zur Saftherstellung verwendet. Mitte des Monats ist es dann soweit: der erste Apfelsaft des neuen Jahrgangs ist fertig gepresst. Die den Tag über geernteten Früchte kommen übrigens am Abend gleich ins Kühlhaus. So bleiben sie schön frisch und knackig. Die Bienen bekommen jetzt schon ihr Winterfutter. Beim Vorübergehen ein prüfender Blick: Sind die Tafeltrauben schon reif?

Anfang Oktober: Erntedank. Ein kurzes Durchatmen und dankbar sein inmitten der arbeitsreichen Apfelernte. Vieles ist uns geschenkt worden in diesem Jahr. Gerade fallen die ersten Walnüsse vom Baum. Meist gibt es um diese Zeit noch wunderschöne Herbsttage. Altweibersommer. Jetzt sind die Wintersorten reif: Jonagold, Topaz, Wellant, Boskoop. Danach die spätreifen Sorten: Glockenapfel, Braeburn, Golden Delicious und am Schluss: Fuji. Die Lager füllen sich und die Tage werden kürzer. Übrigens: warme Tage und kühle Nächte sind für die Ausfärbung der Früchte wichtig. Ende des Monats ist es fast geschafft! Im Hofladen ist ab jetzt die ganze Apfelvielfalt erhältlich.

Im November kommen meist die ungemütlichen Nebeltage. Schnell ernten wir die letzten Früchte. Jetzt wird das letzte Mal für dieses Jahr Apfelsaft gepresst. Diese Charge ist sehr süß. Aus Äpfeln mit kleinen Macken machen wir im Trockenschrank Apfelringe. Jetzt werden die Lager zur Langzeitlagerung geschlossen. Die letzten Kisten werden aufgeräumt. Alte und geschädigte Bäume werden gerodet, das Land für Neupflanzungen vorbereitet. Die Zäune werden kontrolliert, denn Wild kann im Winter an den Bäumen große Schäden verursachen. Die Bienen fliegen nur noch ganz selten.